Die Coronakrise hat uns 2020 auch einen dicken Strich durch die geplante Berlinfahrt mit der ganzen Jahrgangsstufe 10 gemacht. Normalerweise wären wir zu Besuch im Bundestag gewesen, hätten die Gedenkstätte Hohenschönhausen besucht, Mauerspaziergänge unternommen und jede Menge Museen besucht. Vielleicht wäre sogar ein Ausflug nach Potsdam drin gewesen.. Schade!
Als Ersatz hat die Klasse 10a bei Frau Scholz im Lockdown einen historischen Berlinreiseführer für zukünftige Jahrgänge erstellt (Einige Folien dazu in der Slideshow).
Schon seit vielen Jahren ist es an der Musterschule Tradition, im Rahmen des Projektes „Jüdisches Leben in Frankfurt“ ehemalige Frankfurter Bürger jüdischen Glaubens an unserer Schule begrüßen zu dürfen. Nicht selten hatten unsere Zeitzeugen einst in ihrer Kindheit bzw. Jugend die Musterschule, damals eine reine Jungenschule, besucht. Da das Treffen der Zeitzeugen aufgrund des hohen Alters und häufig auch der weiten räumlichen Entfernung immer schwieriger wird, hat das „Projekt Jüdisches Leben in Frankfurt“ seit einigen Jahren begonnen, nun die Kinder der Zeitzeugen nach Frankfurt einzuladen.
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts ermöglichen wir unseren Schüler*innen selbst mit den Zeitzeugen und deren Kindern, die mittlerweile auch nicht selten 50 Jahre und älter sind, ins Gespräch zu kommen und somit die Geschichte dieser Menschen und unserer Schule aus nächster Nähe kennenzulernen.
Klassenfoto von Walter Sommers von 1934
So besuchte beispielsweise Walter Sommers als ehemaliger Musterschüler, der 1939 mit seiner Familie aus Deutschland geflohen war, in den 1990er Jahren das erste Mal seine Schule, um dort seine Geschichte mit den Schüler*innen zu teilen. 20 Jahre später, 2012, durften dann unsere Schüler*innen Walters Sohn Ron als Kind eines Zeitzeugen begrüßen und stellten dabei fest, dass die Erfahrungen der zweiten Generation nicht minder spannend sind. Ein Jahr später besuchte uns Walters Tochter Nancy im Unterricht. Und selbst im vergangenen Schuljahr – während des ersten Corona-Lockdowns – war es uns möglich, ein digitales Zeitzeugengespräch via Zoom mit dem jetzt 100-jährigen Walter Sommers persönlich durchzuführen.
Hier einige Impressionen von Besuchen und Gesprächen in den vergangenen Jahren.
Lebenserinnerungen des ehem. Musterschülers Rudolph Baum)
Besuch von Diana Martin 2018 (Tochter des ehem. Schülers Rudolph Baum)
ZwischenabBesuch von Diana Martin 2018 (Tochter des ehem. Schülers Rudolph Baum)lage03
Als Zeitzeuge historischer Ereignisse gab es bisher kaum mal den sprichwörtlichen Blumentopf zu gewinnen.
Im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie und anlässlich der Einrichtung des „coronarchivs“ ruft aber nun die Körber-Stiftung zu einem Wettbewerb für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren auf. Einsendeschluss ist der 15. Mai 2020
Ihr seid Zeitzeugen dieses ungewöhnlichen Lebens in einer globalen Ausnahmesituation.
Es war gar nicht so einfach, die deutsche Königs- oder gar die römische Kaiserkrone zu erringen!
Die mittelalterliche Geschichte des Deutschen Reiches, bzw. des Heiligen Römischen Reiches ist voller Intrigen und Ränkeschmieden, Konflikt und Rivalität zwischen den hochadeligen Familien (und sogar dem Papst!) um die deutsch-römische Krone(n). Quasi ein echtes Game of Thrones, bzw. Crowns wie aus dem Buche!
Zeitzeugengespräch mit Laszlo Trankovits am 21.11.19
Am 21.11. konnte der Leistungskurs Q3 Geschichte den renommierten Journalisten und Schriftsteller Laszlo Trankovits in der Musterschule begrüßen.
Allegra Nemati und Max Buchs hatten auf meine Anregung hin Herrn Trankovits um ein Zeitzeugengespräch zum Thema „die 1968er“ gebeten, der dazu umgehend bereit war.
Trankovits war ausgerechnet 1968 aufgrund politischer Umtriebe als stellvertretender Schulsprecher der Musterschule verwiesen worden.
Wenn man eine Kursfahrt nach Auschwitz macht, wird einem im Vorhinein klar, dass es sich nicht um eine normale Kurs- bzw. Klassenfahrt handelt. Es ist nicht vergleichbar mit Austausch-Fahrten in der Mittelstufe oder der Berlinfahrt in der E-Phase. Man fährt schließlich nach Auschwitz. Und die Mischung aus Neugier, gedämpfter Furcht und Unsicherheit, die man im Vorfeld empfindet, lässt sich schwer beschreiben.
Am Mittwochabend treffen wir uns, bewaffnet mit Kissen und Decken, zur 12 stündigen Busfahrt. Es wird gespielt, genascht, gelacht und ja – sogar die ein oder andere Stunde geschlafen. Für viele ist der Blick aus dem Fenster auf die neblige polnische Landschaft am Morgen der erste und je näher wir Oswiecim kommen, desto häufiger schleichen sich Fragen wie: „Wer hat wohl früher in diesen Häusern gewohnt?“ in unsere Köpfe und so versuchen wir, in der Umgebung Hinweise auf die schreckliche Vergangenheit zu erkennen. Während wir dann den Ausblick mit verschiedenen bekannten Orten assoziieren (mal sieht es ein bisschen aus wie Italien, dann könnte es auch eine Kleinstadt in Deutschland sein) tut sich die Frage auf, was wir eigentlich mit Polen assoziieren oder: Was Polen ist.