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Zwei Wochen Amerika – Unser Schüleraustausch in Albuquerque

Zehn Musterschülerinnen und Musterschüler hatten die einmalige Chance, für zwei Wochen die Albuquerque Academy in New Mexico zu besuchen und so richtig in das amerikanische Leben einzutauchen.

Nach etwa 15 Stunden Flug und einem Zwischenstopp in Houston landeten wir endlich in Albuquerque. Unsere Gastfamilien warteten bereits, Plakate in der Hand, neugierig und froh, uns endlich kennenzulernen.

Auf der Fahrt nach Hause fiel uns sofort auf, wie riesig alles ist: breite Straßen, gewaltige Supermärkte, endlose Highways und die Wüste, die sich bis zum Horizont erstreckt. Sogar das ein oder andere Tumbleweed konnten wir entdecken.

Mit einer fremden Familie zu leben, ist zunächst ungewohnt, doch es war einfach großartig. Unsere Gastfamilien waren unglaublich herzlich und haben alles getan, damit wir uns wohlfühlen. Man hat richtig gemerkt, wie sehr sie sich gefreut haben, uns willkommen zu heißen und uns ihre Kultur näherzubringen, sei es durch Filmabende oder Ausflüge zum nächsten Crumble Cookie.

Besonders beeindruckend war, wie offen und gastfreundlich die Menschen dort sind. Schon nach den ersten Tagen fühlten wir uns richtig willkommen, als würden wir schon lange dazugehören. Diese Mischung aus Neugier, Herzlichkeit und Lockerheit hat die Zeit bei den Familien zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Die Albuquerque Academy selbst war eine echte Überraschung. Der riesige Campus erinnerte eher an eine Universität mit mehreren Gebäuden, Sporthallen, Schwimmbad, Theater, weitläufigen Grünflächen und gefühlt unzähligen Parkplätzen. Allein das Zurechtfinden zwischen den Unterrichtsgebäuden war schon ein Abenteuer.

Der Unterricht war ganz anders als bei uns. Die Schülerinnen und Schüler konnten viele Fächer selbst wählen. Neben den klassischen Kursen gab es spannende Angebote wie Philosophie, Personal Finance, Töpfern oder Atomic America. Alles war digital, modern und interaktiv: Tests, Präsentationen, Gruppenarbeiten, aber auch viele kreative Projekte. Besonders cool war, dass man wirklich das Gefühl hatte, dass Lernen Spaß machen kann, wenn man selbst ein bisschen entscheiden darf, was man macht. Diese Freiheit merkte man auch daran, dass Privatschulen kein festes Curriculum haben. Die Lehrerinnen und Lehrer konnten unterrichten, was sie wollten, solange die Schülerinnen und Schüler auf die SATs vorbereitet wurden. So spürte man auch, wie viel Freude die Lehrkräfte daran hatten, ihre Leidenschaft für ihr Fach auszuleben.

Die Atmosphäre in der Schule war insgesamt sehr offen. Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler waren motiviert, Neues auszuprobieren. Wir konnten an vielen Kursen teilnehmen, die wir vorher noch nie gesehen hatten, und haben dabei eine Menge gelernt, auch außerhalb des Englischunterrichts.

Neben den Aktivitäten, die wir individuell mit unseren Gastfamilien unternahmen, waren wir auch als Gruppe gemeinsam unterwegs. Besonders eindrucksvoll war eine Wanderung durch die Wüste: zwar sehr anstrengend bei der trockenen Hitze, aber die Landschaft war so schön, dass sich die Mühe wirklich gelohnt hat. Außerdem machten wir Ausflüge nach Santa Fe, der Hauptstadt von New Mexico, und ins Land der Pueblo bei Pecos. Dort besichtigten wir historische Stätten und Gedenkstätten, um mehr über die Kultur und das Leben der indigenen Bevölkerung zu erfahren.

Einige von uns waren mit ihren Gastfamilien außerdem auf dem sogenannten Sandia Mountain, Spanisch für Wassermelone, weil er bei Sonnenuntergang rot leuchtet und tatsächlich an ein Stück Wassermelone erinnert. Eine der längsten Seilbahnen der Welt führt auf den Gipfel, von dem man eine atemberaubende Sicht auf ganz Albuquerque hat.

Auch in der Schule gab es viel zu erleben. Wir haben Sportspiele besucht, zum Beispiel das Mädchenvolleyballteam, das sogar von Cheerleadern angefeuert wurde. Die Stimmung war mitreißend und typisch amerikanisch. Der Nationalstolz fiel uns während des Aufenthaltes oft auf, denn vor jedem Spiel wurde die amerikanische Hymne Richtung Flagge mit der Hand auf dem Herzen gesungen.

Ein weiterer Moment, in dem wir amerikanische Traditionen hautnah erlebt haben, war, als unsere Gastfamilie den Geburtstag von zwei von uns in einem typisch texanischen Restaurant nachfeiern wollte. Dort wurde ein Sattel auf ein Holzgestell gebracht, auf den wir uns setzen sollten. Mit Taschentüchern über unseren Köpfen wirbelnd, rief das ganze Restaurant laut ein „Geburtstags-Yeehaw“.

Eine weitere typisch amerikanische Aktivität war der Nerf-Wettbewerb, bei dem jede Woche zwei Teams bekannt gegeben wurden, die gegeneinander antreten und sich innerhalb einer Woche „rausschießen“ sollten, natürlich mit Spielzeugpistolen. Auch Situationen wie das Auflauern vor Schulbeginn bei jemandem zu Hause schienen völlig normal. Kein Wunder, denn fast alle 16-Jährigen haben dort schon ihren Führerschein.

Verglichen mit Deutschland fühlte sich vieles fast wie eine andere Welt an. Dazu trug auch das viele Fast Food bei: Die meisten großen Straßen waren links und rechts mit Drive-ins gesäumt, wo man sich Frühstück, Mittag- oder Abendessen holte. Trotzdem waren wir ehrlich gesagt froh, als es in Deutschland wieder etwas mehr Auswahl gab.

Am Morgen unserer Abreise begann eines der größten Heißluftballonfestivals der Welt in Albuquerque. Viele Gastfamilien standen früh mit uns auf, um uns dieses Spektakel noch zu zeigen. Selbst für die Amerikaner ist der Anblick jedes Jahr wieder beeindruckend. Das Festival begann mit einer Drohnenshow und wurde offiziell von 13 Ballons eröffnet, die im Dunkeln leuchteten. Diese Ballons stehen, wie man uns erklärte, für die ersten 13, die in den 70er Jahren das Festival gründeten. Nach einem kleinen Frühstück an den vielen Essensständen ging es schließlich weiter zum Flughafen.

Insgesamt war der Austausch für uns alle eine einmalige Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wir durften nicht nur eine neue Kultur erleben, sondern auch direkte Einblicke in das Leben der Menschen vor Ort gewinnen. Besonders schön waren die Offenheit und Neugier der Menschen in Albuquerque und das Gefühl, Teil ihres Alltags zu sein. Wir glauben, wir können für alle Mitreisenden sprechen, wenn wir sagen, dass wir eine unvergessliche Zeit hatten, in der wir viel gelernt und erlebt haben.

Von Matea F. und Amelie G. (Q1)

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