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Lebendige Erinnerung – Präsentationsabend zu jüdischen Lebenswegen in Frankfurt

Am vergangenen Mittwochabend fand in der Aula der Musterschule ein eindrucksvoller Präsentationsabend zum Thema „Jüdische Lebenswege in Frankfurt sichtbar machen“ statt. Trotz der großen Hitze (und eines leider ausgefallenen Klimageräts) fanden zahlreiche interessierte Gäste den Weg in die Aula und verfolgten mit großer Aufmerksamkeit das vielseitige Programm.

Vier Lerngruppen präsentierten die Ergebnisse ihrer intensiven und engagierten Recherchen: der Leistungskurs Geschichte von Micha Häckel, zwei 10. Klassen unter der Leitung von Silke Piller bzw. Andreas Kranke sowie eine Projektgruppe aus zwei Q2-Grundkursen Geschichte von Kathrin Guttmann-Schmidt und Nora Scholz-Nalbandian. Thematisch verband alle Beiträge das Ziel, jüdische Biografien, viele davon mit direktem Bezug zur Musterschule, sichtbar zu machen und ihren Platz in der Frankfurter Stadtgesellschaft, aber auch im historischen Kontext zu beleuchten.

Ob Frauenrechte, politisches Engagement oder individuelle Lebensschicksale; die Schülerinnen und Schüler arbeiteten mit beeindruckender Tiefe, Sensibilität und Kreativität. Besonders berührend waren die szenischen Beiträge des Abends, wie z.B. die Vorstellung von Recherchen eines notgedrungen emigrierten Musterschülers zu seinen ehemaligen Mitschülern nach Kriegsende. Eindrücklich vermittelt wurde auch das vorherrschende Schweigen der Emigrantengeneration in der szenischen, phasenweise pantomimischen aufgearbeiteten Auseinandersetzung mit Z(w)eitzeugengesprächen. Ein fiktives Treffen der weiblichen Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung verdeutlichte die selbstverständliche Zusammenarbeit ebenso wie die selbstverständliche politische Konkurrenz zwischen jüdischen und nicht-jüdischen politisch engagierten Frauen in den 1920ern. Ein Highlight war außerdem ein eigens gestaltetes Informationsheft, das aus intensiver Recherchearbeit im Institut für Stadtgeschichte hervorgegangen ist und durch die Unterstützung von Stifter Herrn Neumann in den Druck gegeben werden konnte. Interessierte können ein Exemplar bei der Geschichtsfachschaft unter scholz@musterschule.de anfragen.

Als Gastrednerin war Frau Rieber eingeladen, die in ihrem Beitrag noch einmal eindringlich die Bedeutung historischer Recherche und Erinnerungskultur für unsere Gegenwart betonte. Musikalisch wurde der Abend auf höchstem Niveau durch Beiträge von Mara Ilg und Samuel Meller sowie Annluz Rathmann umrahmt und rundete das Programm stimmungsvoll ab.

Die Veranstaltung war nicht nur ein gelungenes Beispiel für projektorientiertes Arbeiten, sondern auch ein Beleg für das Engagement und die gestalterische Kraft unserer Schülerinnen und Schüler. Die positive Resonanz der Gäste machte deutlich, wie wertvoll solche Projekte für das Schulleben und darüber hinaus sind.

Ein großer Dank gilt der Fachschaft Geschichte für die Organisation dieses besonderen Abends.

(Text und Bilder: Nora Scholz, Bilder des szenischen Beitrags der 10d bereitgestellt von Fam. Hermann)

 

 

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