Lesung mit Eva Szepesi

Trotz des gleichzeitig stattfindenden Chase-Lauf war die Aula der Musterschule bis auf den letzten Platz besetzt. Die Schulelternbeiräte der I.E. Lichtigfeldschule und Musterschule hatten im Rahmen ihrer Zusammenarbeit, Eva Szepesi zu einer Lesung aus ihrem Buch „Ein Mädchen allein auf der Flucht“ eingeladen.
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und weitere Interessierte waren gekommen. Über eine Stunde las Eva Szepesi aus ihrer Autobiographie. Es war mucksmäuschenstill, man konnte fast eine Stecknadel fallen hören. In ihrem Buch beschreibt Eva Szepesi, wie ihre Mutter sie mit ihrer Tante, mit geliehenen Papieren ihrer Nachbarin auf die Flucht in die Slowakei schickte. Dort wurde sie von ihrer Tante getrennt und ganz allein über verschiedene Stationen doch nach Auschwitz deportiert. Sie überlebt das Konzentrationslager nur, weil sie für tot gehalten wird.

Nach der Lesung wurde Eva Szepesi von den Schülern gefragt, warum sie immer wieder an Schulen geht und ihre Geschichte erzählt. Ihre Antwort war klar und eindeutig: „Ich spreche für die, die nicht mehr sprechen können – die Ermordeten.
Es gelang Eva Szepesi das Publikum mit ihrer ruhigen, unaufgeregten und nie anklagenden Art alle Anwesenden tief zu bewegen. unaufgeregten und niemals anklagenden Art tief zu bewegen. Wer sie einmal erlebt hat, wird sie, ihre Geschichte und ihre Haltung nie vergessen. Ein von Eltern organisierter Büchertisch der Buchhandlung *„Land in Sicht“* bot passende Literatur an und war sehr gut besucht. Über eine Stunde lang signierte Eva Szepesi ihr Buch, mit persönlichen Widmungen und nahm sich Zeit für individuelle Botschaften und viele Selfies. Die Lesung wurde eingerahmt von musikalischen Beiträgen, Zeitzeugenberichten aus Frankfurter Schulen und einem Interview mit der Autorin, das von Schülerinnen und Schüler beider Schulen geführt wurde.

Es war ein unvergessliches gemeinsames Erlebnis beider Schulgemeinden – ganz im Sinne des Wunsches der Schulelternbeiräte zur Stärkung der des Austausches und Verbindung beider Schulengemeinschaften. In dem Interview baten die Schülerinnen und Schüler Eva Szepesi um eine Botschaft an ihre Generation. Ihre Antwort war eindringlich und klar: „Ihr seid nicht schuld, aber passt aufeinander auf. Steht auf, wenn andere diskriminiert oder gemobbt werden. Lasst sie nicht allein!“ Diese Botschaft bleibt – genauso wie der Abend – tief im Gedächtnis.

  • Bericht: Vorsitzende Schulelternbeiräte der Lichtigfeldschule, Sandra Singer, und der Musterschule, Claudia Ehrhardt
  • Eindrücke des Abends (Fotos: Claudia Ehrhardt)

 

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