Fremde DNA in einen Organismus einbringen? Arbeiten mit professioneller Laborausrüstung und echten Bakterien? Neon-leuchtende Gene unter UV-Licht?
Das konnten wir – die Schülerinnen und Schüler der beiden Bio-Leistungskurse der diesjährigen Q2 – während unseres zweitägigen Aufenthalts im „X-Lab“ erleben, einem Labor in einem bunten Gebäude, das sich in einer kleinen, grauen Stadt namens Göttingen befindet.
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Die Reise begann um 6:30 Uhr morgens (im Halbschlaf) am Frankfurter Hauptbahnhof. Die Fahrt zum Labor erforderte einige Umstiege und ein großes Gequetsche im Bus. Wer sich keinen Sitzplatz oder eine Haltestange erobern konnte, wurde beim Bremsen gegen seine Mitschüler gedrückt – worauf aber meist ein gemeinsames Auflachen folgte. Eine Abwechslung für die „Göttinger“ am Morgen war das mit Sicherheit.
Als der Bus um die letzte Kurve fuhr, war das X-Lab endlich zu sehen. Es war ein buntes Gebäude, wobei jede Etage ihre eigene Farbe hatte. Eine große Verschnaufpause gab es aber nicht, stattdessen ging es direkt in den Seminarraum. Zunächst erfolgte jedoch eine theoretische Einführung in das Labor und die Versuche, die uns erwarteten. Dabei kämpften viele mit der Müdigkeit – schließlich hatten wir alle früh aufstehen müssen, um unser spannendes Labor-Abenteuer zu beginnen.
Dann war es endlich so weit: Die Laborkittel wurden angezogen, und es ging ins Labor – die Motivation stieg! Biotechnologie, Laborgeräte, professionelle Pipetten (die das exakte Tausendstel eines Milliliters aufnehmen konnten) und vieles mehr umgaben uns. Man fühlte sich professionell – wie ein echter Laborant bzw. eine echte Laborantin! Viele waren sehr aufgeregt, mit dem Equipment zu arbeiten. Nach und nach entwickelten wir ein Fingerspitzengefühl für die Arbeit mit den Laborgeräten und perfektionierten unsere Technik. Dafür waren Konzentration und Teamarbeit notwendig – beides meisterten wir jedoch gut.
Die erwartete Uni-Mensa war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, weshalb wir in der „Lunch-Box“, einem großen Container, zu Mittag aßen. Das Bezahlsystem erinnerte an IKEA: Man zahlte für das, was man aus der Auslage nahm. In der „Lunch-Box“ sah man alle möglichen Studierende und Berufstätigen – was uns bewusst machte, dass wir dem Erwachsensein näherkamen und sich das Leben einiger
von uns in den nächsten Jahren in diese Richtung verändern könnte.
Die Laborarbeit verlief den Rest des Tages nach Plan und endete gegen 17 Uhr. Danach fuhren wir zur Jugendherberge und verteilten uns auf die Zimmer – nun hieß es FREIZEIT! Jeder genoss die Zeit mit seinen Freunden auf unterschiedliche Weise: Einige fuhren in die Innenstadt, um sich ein Abendessen zu holen, andere erkundeten die Stadt.
Am späten Abend trafen wir uns alle wieder in der Lobby der Jugendherberge. Die Atmosphäre war wirklich toll! Ob Kartenspiele, Stirnraten, Billard oder einfach nur Gespräche – wir hatten gemeinsam eine schöne Zeit.
Am zweiten Tag frühstückten wir zusammen in der Jugendherberge und machten uns danach wieder auf den Weg zum X-Lab. Über Nacht hatte es geschneit – sehr zur Freude vieler. Diesmal mussten wir einen Teil der Strecke laufen. Es war kalt und regnete teilweise, was nicht alle sonderlich motivierte. Andererseits konnte man sich mit Schneebällen abwerfen und unterwegs Gespräche führen.
Im Labor angekommen, konnten wir die verschiedenen veränderten Bakterienkulturen, die sich über Nacht vermehrt hatten, mit bloßem Auge erkennen und für weitere Experimente nutzen. Unter UV-Licht leuchteten einige Bakterien sogar – ein klares Zeichen für die erfolgreiche Veränderung der DNA.
Nachdem das letzte Verfahren im Labor abgeschlossen war, bekamen alle eine Urkunde – und dann ging es auch schon zurück zum Bahnhof. Die zwei Tage waren voller Faszination, aber auch anstrengend – weshalb wir uns auf die Heimkehr nach Frankfurt und einen erholsamen Schlaf freuten.