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Z(w)eitzeuge Nico Freudenberger zu Gast im Geschichts-Leistungskurs Q3

Am 17. Dezember hatten die Schülerinnen und Schüler des Geschichts-Leistungskurses Q3 die besondere Gelegenheit, eine eindrucksvolle Begegnung zu erleben. Im Rahmen des von Frau Rieber geleiteten Projekts „Jüdisches Leben in Frankfurt“ war Nico Freudenberger, Enkel des ehemaligen Schulleiters des Philanthropins Hermann Freudenberger, zu Gast.

Mit seiner bewegenden Familiengeschichte gab er der Klasse einen persönlichen und intensiven Einblick in die Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung. Herr Freudenberger berichtete offen und sehr persönlich von den tragischen Erlebnissen seiner Familie während des Nationalsozialismus. Sein Vater, Hellmuth Freudenberger, war das einzige von vier Kindern, dem die Flucht nach Südamerika gelang und das überlebte. Kurz schilderte er die Geschichte seines Onkels Kurt Freudenberger, der als Musterschüler in Auschwitz ermordet wurde. Kurt Freudenberger wird auch auf der Gedenktafel im ersten
Stock der Schule für die ehemaligen jüdischen Schülerinnen und Schüler der Musterschule gewürdigt.

Nico Freudenberger selbst wurde in Südamerika geboren und wuchs dort auf. Später kehrte er mit seiner Schwester nach Deutschland zurück, um hier zu arbeiten. In seinem Vortrag
sprach er eindrucksvoll darüber, wie die Geschehnisse der Vergangenheit seine Familie bis heute prägen und wie er die Rückkehr nach Deutschland empfunden hat. Diese persönlichen Einblicke machten die historische Dimension für die Zuhörerinnen und Zuhörer besonders greifbar.

Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, um tiefgehende Fragen zu stellen, die sowohl die historischen Hintergründe als auch die persönlichen Aspekte der
Familiengeschichte von Herrn Freudenberger betrafen. Die offene Atmosphäre des Gesprächs ermöglichte es, Geschichte lebendig und verständlich zu machen. Die Erlebnisse
von Nico Freudenberger unterstrichen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur aus Büchern zu lernen, sondern sie durch persönliche Begegnungen zu erfahren.

Für alle Beteiligten war dieser Besuch eine tiefgehende Bereicherung, die den Unterricht um eine wichtige Perspektive erweiterte. Gespräche mit Zeitzeugen und Zweitzeugen sind von unschätzbarem Wert, da sie historische Ereignisse in ihrer gesamten menschlichen Dimension erfahrbar machen.

Ein herzlicher Dank gilt Herrn Nico Freudenberger für seinen offenen und inspirierenden Vortrag sowie Frau Rieber, die diese bedeutsame Begegnung ermöglicht hat.

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