1. Home
  2. /
  3. Informationen
  4. /
  5. News 2024/25
  6. /
  7. Fahrt der Q3 nach...

Fahrt der Q3 nach Auschwitz

In diesem Jahr nahmen 38 Schülerinnen und Schüler der Q3 an der Gedenkstättenfahrt nach Oświęcim (Auschwitz) teil. Sie setzten sich intensiv mit der Geschichte des Holocaust auseinander.

 

Eine Schülerin hat ihre Erfahrungen in einem Beitrag festgehalten, den wir gerne teilen möchten:

Benjamin Fordane, ermordet in Auschwitz-Birkenau:
Remember only that I was innocent
and, just like you, mortal on that day,
I, too, had a face
Marked by rage, by pity and joy
Quite simply, a human face!

Die Menschlichkeit der 1,5 Millionen Juden, polnischen politischen Häftlingen, Roma und Sinti und vielen weiteren lässt sich nicht etwa aus ihrer Zahl oder ihrer Herkunft ablesen. Wir spürten sie in den Kinderzeichnungen, die Grausamkeiten zeigten, von denen sich ein Kinderauge nie wieder erholen wird. Wir spürten sie in den riesigen Haufen aus Haaren, Schuhen und Brillen der Ermordeten, aus denen die Nationalsozialisten Geld gemacht haben, und in den angsterfüllten, leblosen Augen auf den „Häftlingsfotos“.  Wir spürten die Menschlichkeit von Maximilian Kolbe, der sich an der Stelle eines jungen Vaters ermorden ließ, oder die von den vielen Künstlerinnen und Künstlern, die ihr Leben riskierten, um ihre Mithäftlinge zu porträtieren, sodass sie nach ihrer Ermordung erinnert werden konnten.

In diesen vier Tagen mussten wir jedoch auch erkennen, dass, wie die Opfer, auch die Täter Menschen waren. Menschen, die anderen Menschen ihre Identität, ihre Würde und ihr Leben raubten, weil sie sie als minderwertig ansahen, mitunter sogar nur zur Belustigung oder für einen Tag Urlaub – aber dennoch Menschen. Waren sie alle böse? Wer trägt alles Schuld?

Auschwitz – für viele ein Friedhof oder eine Gedenkstätte, für viele ein Ort zur politischen und historischen Weiterbildung oder ein Mahnmal. Doch für alle ein Ort, der zeigt, dass es nicht ausreicht, eine Träne zu vergießen oder ein paar Kinderzeichnungen zu betrachten, sondern dass wir die Menschlichkeit in uns dazu nutzen müssen, zu erinnern, zu informieren und gegen jede Form von Unmenschlichkeit anzukämpfen.

„It happened, therefore it can happen again: this is the core of what we have to say.“

Primo Levi, Überlebender von Auschwitz

Andreas Kranke

Menü