Gleichstellung !

Text verfasst von Annabel Chitadze-Peréz und Iman Tichatibin,  E1

Gleichstellung !

Am 16.01.2014 besuchte Frau Kürsten-Camara, Gleichstellungs-Referentin der Stadt Frankfurt, unseren E1-PoWi-Kurs an der Musterschule. Sie ist Mitarbeiterin des Frauenreferats, wo es die Schwerpunkte  Arbeit und Bildung, Gewalt und Gesundheit, Integration, Mädchenpolitik und  Gleichstellung von Mann und Frau gibt.

In der Präsentation „ Frankfurt wird gerechter ‘‘ erfuhren wir, dass zwecks Umsetzung der Europäischen Gleichstellungscharta ein ‚Gender Equality Index’ ermittelt wird. Diesem zu Folge liegt Deutschland bei 51,6 %, und somit unter dem EU-Durchschnittswert von 54%.

Die verschiedenen Länder werden in mehreren Kategorien untersucht, um gezielt Verbesserungsmöglichkeiten zu erfassen. Zu diesen Kategorien gehören Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit. Zur Kategorie Arbeit gehört die Teilhabe, Stereotypisierung und Qualität der Arbeit. Dabei liegt der Wert von Deutschland über dem EU-Wert. Bei dem Geld wird insbesondere auf die Lohnunterschiede und das Armutsrisiko geachtet. Auch dieser Wert liegt in Deutschland über dem EU-Durchschnittswert. Nicht der Fall ist dies leider beim Bildungsstand.

Außerdem werden die Länder auch in der Kategorie Zeit geprüft, wo die Themen Freizeit, Sorgearbeit und Ehrenamt behandelt werden. Hier liegt der Deutschlandwert etwas über dem EU-Durchschnittswert. Eine weitere Kategorie, wo der Wert in Deutschland unter dem EU-Wert liegt, ist die Macht. Dazu zählt die Teilhabe an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen. Die letzte Kategorie bezieht sich auf die Gesundheit, den Zugang und den Gesundheitszustand. Der EU-Wert und der Deutschland-Wert befinden sich auf demselben Stand.

E1 gleichstellung

Frau Kürsten-Camara wies darauf hin, dass Gleichstellung auf private und berufliche Bereiche zielt, dass die Europäische Charta unterschrieben wurde, auch um die nachhaltige Eingliederung von jungen Menschen im Erwerbsleben zu erreichen, die weder eine schulische noch berufliche Ausbildung absolvieren.

Als ein Beispiel für die Ungleichheit von Mann und Frau erläuterte Frau Kürsten-Camara die Unterschiede bei Altersrente und Taschengeld. Die Altersrente beträgt bei Frauen durchschnittlich 661 Euro, bei Männern jedoch 1034 Euro – eine Differenz von 86%. Beim Taschengeld beträgt der Durchschnittswert bei  einem Mädchen 35,35 Euro und bei einem Jungen 48,8 Euro. Die Differenz hier zwischen den Beiden beträgt 28%.  Daraus ergeben sich die Ziele, das Arbeits- und Führungspotenzial von Frauen, sowie das Erziehungspotenzial der Männer zu verbessern. Außerdem sollte die Gesellschaft frei von Stereotypisierungen sein und einen Austausch zwischen Jung und Alt fördern.

Dass das Frauenreferat diesbezüglich nicht untätig bleibt, belegte Frau Kürsten-Camara mit dem Hinweis auf diverse Projekte.

Im Anschluss an die Präsentation kam es innerhalb der Klasse zu einem Meinungsaustausch, der zwar zögerlich begann, dann aber doch hitzig geführt wurde.

Daran erkannten wir die unterschiedlichen Positionen zur realen und angestrebten Gleichstellung – und die Notwendigkeit, sich weiterhin damit zu beschäftigen. Unser Fazit: es war eine bereichernde Veranstaltung.

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