Wie muss man sich das Leben in einem Kloster heutzutage vorstellen? Wer lebt da? Und was machen die den ganzen Tag? Ist es dunkel und düster, wie im Mittelalter? Oder doch ganz anders? Haben die dort Haustiere, Handys und Heizung? Und kann man da mal ein Praktikum machen?
Fragen über Fragen in unseren Köpfen, als wir uns an einem Donnerstagmorgen im März statt in der Schule im Kapuzinerkloster Liebfrauen in der Frankfurter Innenstadt wiederfinden, wo uns Bruder Michael Wies freundlich begrüßt. Er wird uns in den kommenden zwei Stunden all unsere Fragen offen und ausführlich beantworten und uns einen Einblick in die Räume des „Cityklosters“ ermöglichen.
Er selbst ist mit 24 Jahren ins Kloster eingetreten, da er sich von Gott dazu berufen fühlte. Und bis heute ist er davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist. Um eintreten zu können, braucht man eine abgeschlossene Ausbildung oder das Abitur, erklärt er uns. Mit ihm leben aktuell zehn Brüder im Kloster, alle im Besitz eines Handys – natürlich. Chinchillas waren eine Zeitlang Teil der Klostergemeinschaft, so erfahren wir, aber derzeit hat niemand ein Haustier. Alltagskleidung darf man tragen, ist ja auch manchmal praktischer, und Sport wird auch gemacht. Schwimmen und Fitnessstudio stehen hoch im Kurs und sind ein wichtiger Ausgleich zu ihren vielfältigen Aufgaben. Im Fokus stehen die Sozialarbeit, die Sozialberatung und die Organisation des Frühstücks für Obdachlose und Bedürftige im Franziskustreff. Die Finanzierung ist auf Spendengelder angewiesen. Interessierte können gerne ein Praktikum oder sogar ein Freiwilliges Soziales Jahr im Franziskustreff machen.
Am Ende unseres Besuches konnten wir Bruder Michael für den Franziskustreff 90,46€ überreichen – unser gesammeltes Geld aus Spenden und einer Pfandflaschensammelaktion. Für seine Zeit und Offenheit möchten wir uns noch einmal herzlich bedanken.
Adelina, Amelie, Annaluz, Boroka, Christian, Fabian, Helene, Lara, Leni, Lilian, Lilli, Paula, Sophia und Frau Rothweil